Sonnig, mit Aussicht auf Müllvermeidung

© SENEC GmbH

Unser neuer Kooperationspartner SENEC präsentierte sich dieses Jahr der Intersolar Messe, um mehr Menschen von der Notwendigkeit der Energiewende zu überzeugen. Das Leipziger Unternehmen bietet Rundumlösungen für eine autarke Energieversorgung mit Solarstrom an.

Und weil Nachhaltigkeit nicht bei Solarstrom aufhört, haben sie uns mit ins Boot geholt. Wir unterstützen SENEC dabei, ihre Restmaterialien weiterzugeben und so auch ihre Veranstaltungen nachhaltiger zu gestalten.

Energiewende auf dem Messestand

Die Intersolar ist die größte Ausstellungsreihe der Solarwirtschaft und findet einmal jährlich in München statt. Zuständig für die Gestaltung und den Aufbau des SENEC Messestands war das Unternehmen Winkels Interior Design GmbH, das seinen Sitz im Rhein-Ruhr-Gebiet hat.

SENEC präsentierte sich mit einem zweistöckigen, fast 400 qm großen Messestand in den Farben der Corporate Identity. Doch nicht nur SENEC, auch unsere Kooperation wurde am Messestand sichtbar: Auf der Bühne stellte unsere Co-Gründerin Anne die Zusammenarbeit vor. 

Ein weiterer Clou: Beim Gang über den Messestand entdeckten die Gäste der Intersolar, was in den verwendeten Materialien steckt und wofür sie im Anschluss wiederverwendet werden. 

5.511 kg Kunststoffe, Holz, Textil & Glas

Mehr als 1.800 kg feinstes Laminat, 6 Stehtische, eine Infotheke, ein Bartresen und eine Counterlounge, Glasscheiben, Spiegel, fast 2.000 kg Spanplatte, Mobilees und Velours-Teppich gingen als Schenkung an 6 Initiativen und Vereine raus. Insgesamt waren das 5,17 t hochwertiges Material, durch dessen Vermittlung wir 5.251,43 kg CO2eq vermieden haben! 

Gleich zwei Orte fanden wir in Bocholt, einem beschaulichen Ort mit Geschichten zum "Anpacken"…

Makerspace Bocholt

Makerspaces sind Orte, an denen Menschen ihre Ideen handwerklich verwirklichen, sich miteinander vernetzen und gemeinsam Projekte aufbauen können. Meist stehen verschiedene Werkstoffbereiche und dazugehörige Maschinen, Raum für Austausch und Begegnung sowie die benötigten Ressourcen bereit. 

Einer dieser Makerspaces gehört Joris. Zum Zeitpunkt der Vermittlung hat er erst seit 2 Monaten geöffnet. Noch gibt es in Bocholt nur 34 Mitglieder, aber Joris wirbelt, organisiert, baut und klopft, richtet ein, streicht und gestaltet seine seit einem Jahr gemieteten Werkstätten hinter einem örtlichen Einkaufszentrum. Die Maschinen- und Gerätesammlung ist beachtlich! Eine alte CNC-Fräse und ein Lasercutter sind die Prachtstücke der Werkstätten, in denen auch sonst alles für Metall- und Holzverarbeitung bereitsteht. Neben einem ebenso detailverliebt ausgestatteten FabLab, gibt es Beratungszimmer für Gründungsberatung, einen Lackierraum und eine Küche. 

Joris freut sich über die Polycarbonatkreise des Mobilees und eine Ladung Laminat, welche er für die Restaurierung eines alten Tisches verwenden wird. Der Rest ist als Werkstoff für die Mitglieder vorgesehen.

Bocholter Handwerksmuseum

Auch im Bocholter Handwerksmuseum, unweit von Joris' Makerspace, passiert gerade viel. Das Museum ist ein historischer Schatz an der deutsch-niederländischen Grenze. Es existiert seit 1993, wurde aber vor 2 Jahren umgemodelt. Seitdem ist das Museum auch ein historischer “Makerspace”. Über 30 handwerkliche Berufe mit ihren jeweiligen traditionellen Maschinen und Geräten können bewundert, angefasst und ausprobiert werden. Florian gibt Workshops, unternimmt Führungen für Kinder, vernetzt die hiesige Handwerker*innenszene, repariert die Dächer und ist auch sonst im alltäglichen Betrieb die treibende Kraft hinter dem Museum und dem ansässigen Handwerk. 

Aus den gespendeten Spanplatten bauen Florian und seine historischen Handwerker*innen neue Werkzeugregale für die Exponate. Zwei Stehtische werden zukünftig für Events verwendet.

ND Jugendzentrum

Weiter geht's ins ND Jugendzentrum in Dienslaken. Das seit 1958 existierende ND Jugendzentrum (ND steht für “Norddeutsches”) gilt als eine der wegweisenden Einrichtungen für Jugendarbeit in Nordrhein-Westfalen. Das Ausladen der Materialspenden geht schnell und wir bekommen anschließend eine Führung durch das Gebäude. 

Es ist das größte und angebotsreichste Jugendzentrum, das wir je gesehen haben: Neben dem Zelt (ein eigener Gebäudebereich für Kinder unter 11 Jahren) gibt es einen Proberaum, eine Fahrradwerkstatt, eine Töpferei, eine Holzwerkstatt, eine Bibliothek und sogar eine Disco, in der sich bis heute Alumni des Jugendzentrums treffen. Das Highlight des Zentrums ist eine eigene Sternenwarte. Wir sind beeindruckt!

Trotz der Größe ist das Jugendzentrum immer wieder auf Spenden angewiesen. Umso mehr freuen wir uns, Dirk und Nathalie 312 kg Spanplatten übergeben zu können, aus denen sie neue Regale für die Werkstücke der Kinder und Jugendlichen in der Holzwerkstatt und der Töpferei zimmern werden.

Kinder- & Jugendzentrum Kalle

Am Kinder- und Jugendzentrum Kalle in Kleve empfängt uns Frank, Sporttrainer und Sozialarbeiter, im strömenden Regen. Wir fahren noch gemeinsam ein Stück weiter zur alten Schuhfabrik, die nach einer Umnutzung verschiedene Projekte beherbergt, u.a. die Move Factory. Dort trainieren Jugendliche ab 13 Jahren 365 Tage im Jahr selbstständig Parcours, Breakdance oder Calisthenics. Der große Bewegungsraum wurde von den Jugendlichen komplett eingeständig saniert und die Sportobjekte haben sie gemeinsam durch Spenden gesammelt. 

Wir statten die Move Factory mit Möbeln vom SENEC Messestand aus. Frank meint: "Die Jugendlichen sind ordentlicher als ich. Die freuen sich über diese professionellen Möbel für ihren Aufenthaltsraum." Wir freuen uns auch!

“Es gibt nichts Besseres, als der Gesellschaft zu zeigen, dass es auch anders geht. Temporäre Bauten sind unsere Zukunft!” 

David Coerdt, Gründer von Pandora 2.0

Pandora 2.0

Der Mensch hinter dem Projekt Pandora 2.0 heißt David Coerdt. Er hat aus einem asphaltierten Parkplatz mitten im Industriegebiet des Dortmunder Hafens eine kreative, grüne Oase geschaffen. Beim Ausladen erzählt er uns von seiner selbstgebauten Hydroponik Anlage, in der Pflanzen in einer Nährstofflösung wachsen und deshalb nahezu überall angebaut werden können. 

Der bunte Ort lädt Menschen zum Experimentieren ein, die hiesige Kunst- und Kulturszene trifft sich hier regelmäßig zum Werkeln und Vernetzen. Kein Material von den Konstruktionen, die wir bestaunen, ist gekauft. David legt, wie wir, nämlich großen Wert auf Wiederverwendung. Mit den Glasscheiben kann er seinen Atelier-Container nun winterfest machen!

Zentrum für Kooperation & Inklusion

Das KD11/13 in Altenessen war ein altes Gemeindezentrum und wurde vor 2 Jahren vor dem Umbau in ein Parkhaus von Kemal Dikec und anderen Engagierten gerettet. Es beherbergt viele verschiedene Kulturvereine mit Freizeitangeboten für jedes Alter, einen großen Veranstaltungsraum und Klassenräume für Deutschkurse. Da die Stadt aufgehört hat, migrantische Vereine finanziell zu unterstützen, haben Kemal und sein Team eigenständig und eigenfinanziert diesen Ort aufgebaut, um interkulturellen Austausch zu fördern und Gruppen zu unterstützen, sich zu organisieren und Vereine zu gründen.

Die Materialspende kommt einer einheitlichen Gestaltung zugute. Der Laminatboden wird in den Klassenzimmern verlegt, die Tresen für Veranstaltungen genutzt (die Farben passen super zur Corporate Identity) und mit den Spanplatten werden die Tischplatten der Klassenzimmer erneuert.

Des einen Müll ist des anderen Freud

Wollt ihr Euren Messestand auch nachhaltiger gestalten? Wir beraten Euch gerne beim nachhaltigen Messebau und kümmern uns um die Abholung und Weitergabe der Materialien an soziale und kreative Initiativen und Vereine. Kontaktiert uns gerne!

Zurück
Zurück

Brücken schlagen mit Reuse

Weiter
Weiter

Im Schlaraffenland für Material